Was ist ALK-positiver Lungenkrebs?
ALK-positiver Lungenkrebs tritt bei etwa 3 bis 5 Prozent aller Lungenkrebspatienten mit einem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom auf.
Die ALK-positive Mutation im Lungenkrebs wurde 2007 entdeckt. ALK-positiver Krebs bezeichnet am häufigsten eine Neuanordnung des EML4-Gens und des ALK-Gens (anaplastische Lymphomkinase) in der DNA. Diese Relokation führt zu dem sogenannten Fusions-Onkogen EML4-ALK. ALK geht aber auch Fusionen mit anderen Genen ein.
Onkogene sind Gene, die mutieren und ein unkontrolliertes Zellwachstum verursachen: Krebs.
Patienten mit ALK-positivem Lungenkrebs weisen einige Besonderheiten im Vergleich zu anderen Lungenkrebspatienten auf:
+ Etwa die Hälfte der Patienten wird mit unter 50 Lebensjahren diagnostiziert.
+ ALK-positiver Lungenkrebs tritt bei einigen Patienten schon im Teenageralter sowie bei jungen Erwachsenen auf.
+ Schätzungen gehen davon aus, dass circa 50 Prozent der Patienten Frauen sind. Zum Vergleich: Der Anteil von Frauen bei den sonstigen Lungenkrebspatienten liegt bei dirca 34 Prozent.
+ Mit ALK+ werden größtenteils Nichtraucher (ehemalige Raucher, die nur kurze Zeit und nur wenig geraucht haben) und Menschen, die nie geraucht haben diagnostiziert.
Da ALK-positive Patienten durch das bekannte Raster (Durchschnittsalter 68 Jahre bei Erstdiagnose, lange Raucherkarriere, schlechterer Allgemeinzustand) für Lungenkrebs fallen, werden circa 90 Prozent der Patienten erst in Stadium 4 der Erkrankung diagnostiziert. In diesem Stadium hat sich der Krebs bereits im Körper ausgebreitet, es haben sich Metastasen gebildet.
Nach heutigem Stand ist nicht bekannt, was die Relokation des ALK-Gens verursacht. Es wird angenommen, dass ALK-positiv keine erbliche Mutation ist, auch der Einfluss von zum Beispiel Umweltgiften und Passivrauchen ist bis heute nicht belegt.
Auch wenn es sich erst mal eigenartig anhört, haben die ALK-positiven Patienten trotzdem noch Glück im Unglück: ALK+ Lungenkrebs ist mit sogenannten TKIs (Tyrosin-Kinase-Inhibitoren/Hemmer) gut behandelbar. Die mediane Überlebenszeit beträgt dank neuester Medikamente heute 7 Jahre (Stand 2018). Wer jetzt erschrickt: Es handelt sich um den Median, das heißt 50 Prozent der Patienten überleben länger als 7 Jahre. Dies ist eine um ein Vielfaches längere Überlebenszeit als bei Patienten im Stadium 4 ohne ALK+ Mutation.
Hoffnung machen auch die aktuell laufenden und in Vorbereitung befindlichen Studien zu neuen Medikamenten. Ziel aller Forschung ist es, den ALK-positiven Lungenkrebs zu einer chronischen Erkrankung zu machen.
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